Eine App zu entwickeln, kann auf den ersten Blick wie ein riesiges Unterfangen wirken. Wo sollen Sie anfangen, wie verläuft die Entwicklung und wie behalten Sie den Überblick? Die Antwort liegt in einem strukturierten Ansatz: Die erfolgreiche Entwicklung Ihrer individuellen App erfolgt in vier klar definierten Phasen – Anforderungsdefinition, Planung, Entwicklung und Projektabschluss.
Was genau in diesen vier Phasen geschieht und worauf es in jeder Phase ankommt, stellen wir in diesem Artikel vor. So stellen Sie sicher, dass Ihre App nicht nur termingerecht, sondern auch genau nach Ihren Vorstellungen entsteht. Mit einem klaren Plan und einer transparenten Zusammenarbeit bringen Sie Ihre Vision auf den Punkt. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu Ihrer erfolgreichen App gehen – Phase für Phase!
Phase 1 der App-Entwicklung: Der Anforderungsworkshop
Jedes erfolgreiche Projekt beginnt mit einer klaren Vision, und genau das ist das Ziel der ersten Phase: Im Anforderungsworkshop schaffen Sie und Ihr Dienstleister gemeinsam die Basis für Ihre App-Entwicklung. Hier lernen sich alle am Projekt beteiligten Produktverantwortlichen und Entwickler kennen und legen den Grundstein des Entwicklungsprojekts. Zuallererst wird die angesprochene Produktvision definiert – und zwar so, dass alle Beteiligten am Ende genau wissen, worauf es bei der App ankommt. Was genau soll die Software können, und wie wird sie am besten umgesetzt?
Dafür beantworten Sie zentrale Fragen: Wer wird die App nutzen – Ihre Mitarbeiter oder externe Kunden? Wie groß ist das Zielpublikum, das Sie erreichen möchten? Soll die App Ihre Dienstleistungen oder Produkte ergänzen oder vielleicht sogar direkt Einnahmen generieren? Auch die Ziele der App stehen im Fokus: Möchten Sie Ihre Marke stärken, Prozesse optimieren oder ein neues Produkt etablieren? Zusätzlich klären Sie, wann die Entwicklung abgeschlossen sein soll. Gibt es einen festen Veröffentlichungstermin, vielleicht in Verbindung mit einer großangelegten Marketingkampagne?
Nur eine visuell ansprechende App mit intuitiver Nutzerführung kann sich auf dem App-Markt abheben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist also das Design: Liegt bereits ein Konzept für das UI (User Interface) und die Nutzerführung vor, oder soll der Dienstleister ein maßgeschneidertes Design entwerfen?
Ebenfalls wird in der Anforderungsphase die technische Grundlage für die App besprochen. Sofern noch keine technische Basis besteht, berät Ihr Dienstleister Sie umfassend. Gemeinsam entscheiden Sie, ob die App nativ für Android und iOS, als Hybrid-App oder als Web-App beziehungsweise Progressive Web-App (PWA) umgesetzt wird. Jede dieser Technologien hat ihre Vor- und Nachteile, und die richtige Wahl hängt von Ihren individuellen Anforderungen ab.
Der Anforderungsworkshop ist also mehr als nur ein Gespräch – er ist der Startschuss für ein gut durchdachtes, erfolgreiches Projekt. Mit einer klaren Vision, einem definierten Rahmen und den richtigen technischen Entscheidungen legen Sie den Grundstein für Ihre App und sichern den Weg zum Erfolg.
Phase 2 der App-Entwicklung: Die Planung und Priorisierung
Das Motto der zweiten Projektphase ist „Ordnung“. Jetzt wird geplant und priorisiert, damit alle Beteiligten wissen, was auf sie zukommt und wie das Entwicklungsziel erreicht wird.
Zuerst klären Sie gemeinsam mit Ihrem Dienstleister die wichtigsten organisatorischen Fragen: Wie viel Budget steht zur Verfügung? Wie groß sollte das Team sein, um die Anforderungen in der gegebenen Zeit mit dem festgelegten Budget umzusetzen? Falls es keinen festen Termin gibt, wie lange wird die Entwicklung mit dem geplanten Team dauern? Die Beantwortung dieser Fragen ist essenziell, damit das Projekt reibungslos läuft und Sie während der Entwicklung keine bösen Überraschungen erleben.
Damit die Zusammenarbeit klappt, legen Sie außerdem die Kommunikationswege fest. Ob regelmäßige Meetings, Chat-Tools oder eine Plattform für die Anlieferung von Daten – es wird alles geregelt, damit Informationen schnell und unkompliziert fließen können. Gleichzeitig klären Sie, ob für einige Aufgaben der Entwicklung zusätzliche Experten eingebunden werden müssen, zum Beispiel für ein besonders schickes UI-Design oder eine Marketingkampagne, die Ihre App gleich zur Veröffentlichung richtig in Szene setzen soll.
Wie werden die Anforderungen an die App festgehalten?
Die gesammelten Anforderungen an die App werden dann geordnet in sogenannten „User Storys“ (manchmal auch einfach als „Tickets“ bezeichnet) ausformuliert. Das klingt erst mal kompliziert, ist aber ganz einfach: User Storys beschreiben aus der Sicht der Nutzer, wie sich die App in allen relevanten Nutzungsszenarios verhalten soll und in welcher Reihenfolge etwas passiert. Dazu werden die Akzeptanzkriterien der einzelnen Schritte festgehalten.
Exkurs: User Story „Produkt in den Warenkorb legen und zur Kasse gehen“
In folgendem Beispiel zeigen wir Ihnen, wie so eine User-Story einer Shopping-App aussehen könnte.
Szenario:
Ein Kunde möchte ein Produkt in den Warenkorb legen und zur Kasse gehen.
Akzeptanzkriterien:
1. Produkt in den Warenkorb legen: Der Nutzer kann auf der Produktseite eine Schaltfläche „In den Warenkorb“ sehen. Nach dem Klick wird das Produkt in den Warenkorb gelegt, und der Nutzer erhält eine Bestätigung (ein Pop-up). Der Warenkorb wird aktualisiert und zeigt die Anzahl der Produkte sowie den Gesamtpreis.
2. Warenkorb einsehen: Der Nutzer kann den Warenkorb über ein Symbol in der Navigationsleiste aufrufen. Im Warenkorb sieht der Nutzer eine Übersicht der Produkte mit Bild, Namen, Preis, Menge und einem „Entfernen“-Button.
3. Zur Kasse gehen: Der Nutzer kann im Warenkorb auf die Schaltfläche „Zur Kasse“ klicken. Der Nutzer wird auf die Checkout-Seite weitergeleitet, wo er seine Adresse und Zahlungsinformationen eingeben oder überprüfen kann.
4. Fehlerbehandlung: Wenn ein Produkt nicht mehr verfügbar ist, erhält der Nutzer eine entsprechende Benachrichtigung. Der Nutzer kann den Kaufvorgang jederzeit abbrechen, ohne dass dies zu unerwarteten Fehlern führt.
Technische Details:
Der Warenkorb speichert die Produkte im Browser (Session Storage) oder im Nutzerkonto (bei angemeldeten Nutzern). Die Verfügbarkeit von Produkten wird in Echtzeit geprüft, bevor der Nutzer zur Kasse gehen kann.
Vorteil für den Nutzer:
Diese Funktion ermöglicht es dem Nutzer, einfach und intuitiv Produkte zu sammeln und den Kaufprozess abzuschließen, was die Benutzererfahrung verbessert und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Kaufabschlusses erhöht.
Sie sehen also, eine User Story für die Entwicklung zu schreiben, ist ein wichtiger Schritt. Das Praktische daran? Diese Geschichten machen die Anforderungen für alle verständlich – ob Entwickler, Entscheider oder Stakeholder. Außerdem helfen sie, Prioritäten zu setzen, damit zuerst das umgesetzt wird, was wirklich wichtig ist.
Den Abschluss der dritten Entwicklungsphase bildet das Kick-Off-Meeting. Denn jetzt ist alles geplant, und das Team kann endlich loslegen. Mit diesem strukturierten Start sorgen Sie dafür, dass die Entwicklung nicht nur effizient, sondern auch zielgerichtet abläuft – der perfekte Auftakt für Ihre App!
Phase 3 der App-Entwicklung: Die (agile) Softwareentwicklung
Jetzt wird es spannend: In der dritten Phase beginnt die eigentliche App-Entwicklung. Diese Phase ist die längste, denn hier wird Ihre Idee exakt in die Realität umgesetzt. Ob die Entwicklung agil oder nach anderen Methoden wie dem Wasserfall-Modell stattfindet, spielt für die Erklärung der Entwicklungsphase erst mal keine Rolle – Details klären Sie letztlich ohnehin mit Ihrem Dienstleister. Wir haben die beste Erfahrung mit agilen Methoden gemacht und gehen deshalb näher darauf ein. Dank der agilen Methode geschieht die Entwicklung nicht in einem einzigen großen Wurf, sondern überschaubar Schritt für Schritt in sogenannten „Sprints“, in denen direkt funktionstüchtige „Increments“ entstehen. Kontaktieren Sie uns, um Ihre eigene App agil zu entwickeln.
Was genau sind Sprints und Increments?
Sprints sind kurze Entwicklungszyklen von in der Regel zwei Wochen, in denen das Team immer an dem nächsten klaren, zu Beginn des Sprints definierten Ziel arbeitet. Am Ende jedes Sprints gibt es ein Increment – eine kleine, aber voll funktionsfähige Erweiterung Ihrer App. Dieses Vorgehen hat viele Vorteile: Sie können die Fortschritte live auf Ihrem Handy sehen, das Ergebnis direkt testen und sicherstellen, dass die Entwicklung wirklich in die richtige Richtung der Erfüllung Ihrer Vision geht. Das iterative Arbeiten sorgt dafür, dass mögliche Probleme früh erkannt und direkt gelöst werden können.
Wann wird meine App getestet?
Ein weiterer Kernpunkt ist das durchgehende Testing auf verschiedenen Ebenen. Bereits während der Entwicklung führen die Softwareentwickler automatisierte Unit-, Integrationstests und End-to-End Tests durch. Manuelles Testing auf Seite des Dienstleisters und Ihnen als Auftraggeber rundet die Software ab und macht sie „wasserdicht“. Zu Ende jedes Sprints werden die neuen Funktionen noch einmal auf Herz und Nieren überprüft, Fehler behoben und die App so Stück für Stück nachhaltig verbessert. Ihre App wächst kontinuierlich, bleibt auch von Anfang an stabil und benutzerfreundlich, und jede Funktion ist überschaubar.
Wie kommuniziere ich mit dem App-Dienstleister?
Gute Dienstleister entwickeln nicht im stillen Kämmerlein, sondern legen einen großen Wert auf ständige, transparente und offene Kommunikation mit Ihnen als Kunden. Während der Entwicklung finden so täglich ein kurzes Meeting von ca. 15 Minuten zwischen den Entwicklern und der Projektleitung statt, um den Fortschritt zu besprechen und mögliche Hindernisse schnell aus dem Weg zu räumen – das sogenannte „Daily-Stand-up“, oft nur als „Daily“ bezeichnet. Dadurch bleiben alle auf dem gleichen Stand und die Entwicklung wird durch partnerschaftliche Zusammenarbeit beschleunigt! Als Kunde haben Sie außerdem auch außerhalb vom Testen der Increments jederzeit Zugriff auf den aktuellen Entwicklungsstand und können die neuste Version Ihrer App selbst ausprobieren und Änderungen direkt anmerken.
Habe ich einen Überblick über den Projektfortschritt?
Ein weiterer Vorteil von der agilen Entwicklung: Das Budget und der Projektfortschritt werden täglich aktualisiert. Sie wissen genau, wie viel schon geschafft ist und welche Kosten noch auf Sie zukommen. Das gibt Ihnen ein gutes Gefühl und absolute Transparenz während der gesamten Entwicklung.
Kurz gesagt: Die dritte Phase der App-Entwicklung ist unglaublich spannend, denn hier wird Ihre Idee zur Realität. Dank agiler Methoden sind Sie mittendrin, statt nur zuzuschauen – und genau das macht den Unterschied!
Phase 4 der App-Entwicklung: Der Projektabschluss
In der vierten und letzten Phase steht der krönende Abschluss Ihres Projekts an: Die App wird auf den geplanten Plattformen veröffentlicht (native Apps zum Beispiel im App Store und auf Google Play). Der Moment, in dem Ihre App endlich veröffentlicht und verfügbar ist, ist ein großer Meilenstein, auf den das ganze Team hingearbeitet hat. Mit der Veröffentlichung ist das Projekt aber noch nicht zu Ende; Sie klären die wichtigen Fragen zur Zukunft Ihrer App, damit diese langfristig ein Erfolg bleibt.
Bekomme ich eine Dokumentation?
Zunächst erfolgt die Übergabe der Software und der Dokumentation. Die Software-Dokumentation ist eine detaillierte Beschreibung Ihrer App, die alle wichtigen Informationen enthält: von der technischen Architektur über den Code bis zu Bedienungshinweisen. Mit dieser Dokumentation haben Sie eine Art Nachschlagewerk, das Ihnen hilft, die App zu verstehen, Probleme schneller zu lösen und zukünftige Anpassungen effizient umzusetzen – unabhängig davon, ob Sie das intern oder mit Ihrem Dienstleister tun.
Wie läuft das mit der Schulung von meinen Mitarbeitern?
Gleichzeitig werden in der Abschlussphase Mitarbeiter bei Ihnen im Unternehmen geschult. Das können diejenigen sein, die die App später selbst nutzen, oder die Mitarbeiter, die für die Betreuung und Pflege der Inhalte verantwortlich sind. Durch die Schulung stellen Sie sicher, dass alle mit der neuen Software vertraut sind und sie effektiv einsetzen können.
Wer wartet die App?
Zuletzt wird die Frage der Wartung und Aktualisierung besprochen. Wer wird dafür verantwortlich sein, dass die Software auch in Zukunft einwandfrei läuft? Bleibt der Entwicklungsdienstleister an Bord oder übernimmt Ihre interne IT-Abteilung die Pflege? Hier ist eine klare Absprache wichtig, damit die App langfristig sicher, stabil und auf dem neuesten Stand bleibt.
Mit der vierten Phase endet die Entwicklung Ihrer App – und sie beginnt gleichzeitig zu leben. Sie wird von Ihren Nutzern entdeckt, weiterentwickelt und bleibt ein wichtiger Bestandteil Ihres Unternehmens. Ein gelungener Abschluss für ein erfolgreiches Projekt!
Zusammenfassung: Die vier Phasen der App-Entwicklung
Wir haben die vier Phasen der App-Entwicklung noch einmal als Grafik zusammengefasst. Speichern Sie sich diese gerne, um später noch einmal darauf zuzugreifen – oder kontaktieren Sie uns direkt für Ihr App-Angebot.